scanpics - scandinavian pictures
Ich hatte schon sehr viel über die Sonneninsel Bornholm gelesen und angeschaut und seit vielen Jahren stand eine Tour auf diese dänische Ostseeinsel bereits auf unserer Skandinavienreiseliste. Im Sommer 2014 war es dann endlich so weit und wir verbrachten einen sehr warmen und sehr sonnigen Urlaub auf dieser tollen Insel.


Eines der Highlights von Bornholm ist sicherlich die Burgruine Hammershus im Norden der Insel. Sie ist wirklich riesengroß und heute einer der größten zusammenhängenden Burgruinen-Komplexe Nordeuropas. Hammershus liegt auf felsigem Gebiet ca. 74 Meter über dem Meer und ist von einer 750 Meter langen Ringmauer umgeben.

Da Touristen gerne in Scharen die Burgruine bevölkern, wollte ich bereits am frühen Morgen zur Ruine fahren, um bei "gutem" Licht die Festung möglichst ungestört fotografieren zu können. Da ich allerdings am Morgen etwas spät aufgestanden war und auch noch ca. 45 Minuten Autofahrt vor mir hatte, war ich erst so gegen 5.45 Uhr auf dem Parkplatz angekommen. Die Sonne war bereits aufgegangen und der Himmel zog sich leider ein wenig zu ... verdammt!


Also nix wie Fotorucksack und Stativ geschultert und ein kurzer Fußmarsch zur Burgruine. Zwischendurch immer mal wieder ein paar Bildchen geknipst, bevor das Licht ganz schlecht wird. Als ich dann einen geeigneten Standort für das Panorama (links) gefunden hatte (6.15 Uhr) bemerkte ich eine Gruppe von sieben Pfadfindern, die voll bepackt mit Rucksäcken die Festung hinunter gingen (im Panorama unten rechts). Es gefiel mir ganz gut als Größenvergleich und so habe ich nicht gewartet, bis sie aus dem Bild gelaufen waren.


Die Sonne verabschiedete sich leider schon recht bald, aber das war nicht weiter tragisch und ich bin nach ein paar weiteren Aufnahmen froh gelaunt wieder zurück in den Bornholmer Süden zum Frühstück gefahren.


Hier möchte ich gerne eine kleine Detailaufnahme der Burgruine 'Hammershus' aus dem Bornholmer Norden zeigen. Die Aufnahme entstand früh morgens, so gegen 6 Uhr. Zu dieser Zeit kommt die "Beleuchtung" aus der richtigen Richtung und taucht die Festung in ein fast goldenes Licht. Außerdem halten sich die Besucherzahlen so früh morgens deutlich in Grenzen, da man sich im Urlaub zu dieser Zeit ja auch gerne nochmal umdreht ....


Hammershus wurde übrigens bereits im 13. Jahrhundert errichtet und wechselte sehr oft den Besitzer. Mal war der dänische König der Hausherr, dann wieder der Erzbischof von Lund und auch die Lübecker Hanse hatte die Burg mal erobert. Unter dem Lübecker Vogt Bernt Knop (1525-1543) wurde Hammershus dann zur größten Burganlage Nordeuropas ausgebaut.

Im Jahr 1743 wurde die Burg aufgegeben und daher leider auch Teile des Burgkomplexes wieder abgerissen, um Baumaterial für andere Bauprojekte zu gewinnen. Erst im Jahr 1822 wurde der Rest der Ruine durch einen königlichen Erlass unter Denkmalschutz gestellt und ab 1890 wurde mit Konservierungsmaßnahmen begonnen, die bis zum heutigen Tag anhalten.


Obwohl Bornholm allgemein als Sonneninsel bekannt ist (kann ich jetzt auch durchaus bestätigen!!) und wir die sonnigen Tage in vollen Zügen genießen konnten, wünschte ich mir auch mal einen richtig stürmischen Tag mit Wind und Wellen aber möglichst ohne Regen (ich weiß ... Weichei und so ... ;-).


Der Wettergott war mir anscheinend gnädig gestimmt und ich hatte das große Glück, dann im Bornholmer Norden im Hammerhavn (ganz in der Nähe der Burgruine Hammershus) meterhohe Wellen erleben zu können. Die Wellen überschlugen sich wie verrückt und zerschellten am roten Granit ... ein herrliches und sehr lautes Erlebnis.

Bornholm ist unglaublich, denn nur 10 Autominuten vom Wind-und-Wellen-Hafen entfernt (auf der Ostseite der Insel) war das Meer spiegelglatt, kein Wind und man konnte so bei angenehmen 23 °C den Sonnenpausentag genießen und die stark strapazierte sonnengebräunte Haut konnte sich auch mal wieder regenerieren ... was will man mehr :-).


Ich wechsle mal im Bornholmer Norden von der West- zur Ostküste. Das ist nicht weiter schwierig und dauert da "oben" keine 10 Autominuten. Es ist wieder früh morgens ... das Wetter ist oberklasse, so dass T-Shirt und kurze Buxe völlig ausreichen, um froh gelaunt vor dem Frühstück ein wenig entlang der Küste nach Motiven zu suchen.

Ich kam also an dieser kleinen Bucht vorbei und habe einen kleinen Fotostopp eingelegt. Die Bornholmer Küste ist landschaftlich unglaublich abwechslungsreich. Alle paar Kilometer verändert sich die Landschaft und bietet einem immer wieder überraschende neue Ansichten Richtung Morgensonne ...


Früh morgens ... mit dem Auto unterwegs entlang der sonnigen Bornholmer Ostküste auf Entdeckungstour. Immer wieder entdeckt man interessante Stellen, an denen es sich lohnt einen kleinen Fotostopp einzulegen.


Auf dem Panorama bei Stammershalle (südlich von Tejn) wird die Küstenlinie von einem sehr massiven Felsbereich unterbrochen. Auf dem offenen Felsengelände wurden Grabanlagen aus der späten Bronzezeit (1300-1100 v. Chr.) gefunden. Feuersteingeräte aus der Periode der Jägersteinzeit belegen zudem, dass hier bereits 7500 bis 5500 v. Chr. Menschen lebten [Quelle: www.bornholm.net].


Nachdem ich Euch mit den letzten zwei Bildern ein wenig auf die frühen Morgenstunden eingestimmt habe, geht es jetzt noch weiter zurück in den noch früheren Morgen.


Die Wächter von Sandvig hatten ihr Areal fest im Blick. Jede noch so kleine Bewegung wurde sofort registriert und lautstark an die anderen Wächter verkündet.

So lässt sich der Sonnenaufgang aushalten und man kann in Ruhe fotografieren, denn die Wächter passen ja auf ...


Zugegeben, ich bin ein bekennender "Schönwetterknipser" ... für mich gibt es nix Schöneres, als bei bestem Wetter mit bester Laune durch die Gegend zu fotografieren ... vorzugsweise im Sommer bei unseren alljährlichen Sommer-Scan-Touren ;-). Wenn das Wetter dann mal nicht so gut ist, bleibt meine Kamera leider auch schon mal in der Fototasche liegen und ich warte auf bessere Zeiten und ärgere mich um verpasste Fotografiermöglichkeiten. Hier war es mal anders.


Eine kleine Geschichte:

Diesen Sommer (2014) verwöhnte uns Bornholm mit allerbestem Sommerwetter. Nur an einem Tag galt es zu überlegen, ob wieder der "lange" Weg in unsere heißgeliebte Badebucht (Bilder folgen) angetreten werden sollte. Wir fuhren aus dem Bornholmer Süden kommend in Richtung Norden an die Ostküste. Dort angekommen fing es leider an zu tröpfeln und auch ein paar dunkle Wolken bildeten sich.

Bei einem sehr leckeren StrandKioskKaffee vom Kioskbetreiber Jens und ein paar abwägenden Blicken in den Wolkenhimmel, entschieden wir uns zu bleiben. D.h., der Rest unserer kleinen Reisegruppe wollte bleiben, um dort einen weiteren Badetag genießen zu können. Ich fragte vorsichtig an, ob es OK wäre, wenn ich mich für ein/zwei Stunden verabschieden würde.


Ich hatte vor, auf der Westseite im Hammerhavn, einem kleinen Hafenbereich ganz in der Nähe der Festung Hammershus, zu fotografieren. Nach dem OK und ca. 10 Autominuten auf der Westseite angekommen, war ich erstaunt, wie aufgewühlt das Meer hier war. Während an der Ostseite das Meer spiegelglatt war, tanzten an der Westseite die Wellen wie verrückt. Es war angenehm warm, so um die 20...22 °C und fast windstill! Nach einigen Detailaufnahmen der Wellen und der Suche nach geeigneten Standorten habe dann versucht, das ganze Areal in einem Bild festzuhalten. Durch eine längere Belichtung wird der "Tanz der Wellen" ganz gut dargestellt. In der Ferne sieht man hinter der Burgruine noch Restlicht der Sonne, während sich die dicken Wolken auf dem Meer bereits heftig abregnen.


Die Zeit läuft ...... Ein Blick auf die Uhr und in den Himmel sagt mir, dass es Zeit wird, die Sachen einzupacken und schleunigst wieder auf die Ostseite rüber zu fahren. Eiligen Schrittes gehe ich zurück zum Auto und die ersten Tropfen fallen bereits auf mich und meine Fotoausrüstung. Nach den ersten Autokilometern setzt dann ein ziemlich heftiger Regen ein und mein Handy klingelt: "Wo bleibst Du? Wir sind pitschnass!" Ups, das gibt Ärger ...... Ich beeile mich und bin bald wieder an der Badebucht um den Rest der Reisegruppe einzusammeln. Es gab leider keine wirkliche Unterstellmöglichkeit, nur ein großer Baum bot ein wenig Schutz. So schnell wie der Regen kam, gab es leider auch keine Möglichkeit alles trocken zu verpacken. Also alle eingesammelt, alles irgendwie schnell ins Auto gestopft, die Heizung auf "volle Kanne" gestellt und nix wie wieder zurück in den Bornholmer Süden gefahren. Nach einer Dreiviertelstunde Autofahrt qualmten dann die Zehen aller Mitreisenden und es herrschte eine Affenhitze in Auto ... es sollte sich ja auch keiner erkälten.

m Feriendomizil angekommen konnte dann jeder der mochte, eine heiße Dusche nehmen und sich was trockenes anziehen. Nach einer Stunde Pause, frischem Kaffee und reichlich Kuchen verzogen sich die Wolken und die Sonne kam wieder raus ... herrlich! Es gab übrigens keinen Ärger :-)


Wir verlassen jetzt Bornholm vom kleinen Hafen in Gudhjem und brechen auf in ein unbekanntes Land, etwa 18 km entfernt in den nordöstlichsten Teil des dänischen Königreichs .....


Wie bereits beim letzten Bild angedeutet, haben wir Bornholm in nordöstlicher Richtung verlassen. Wir sind vom kleinen Hafen in Gudhjem auf Bornholm mit einer Touristenfähre in etwa einer Stunde zu den 18 km entfernten Erbseninseln gefahren. Die Erbseninseln (dän. Ertholmene) bilden den östlichsten Teil Dänemarks und liegen allein mitten in der Ostsee. Dort angekommen ist man in einer anderen Welt! Aber dazu später mehr ...

Für dieses Bild stehe ich auf der Hauptinsel Christiansø. Vor mir, in der Bildmitte, liegt Frederiksø mit dem kleinen Turm und im Hintergrund liegt Græsholm. Diese drei Inseln bilden mit ein paar noch kleineren Schärenfelsen die Erbseninseln.


Wir sind jetzt also in einer "anderen Welt" angekommen ... auf der Seefestung Christiansø, der östlichsten Insel Dänemarks. Die größte der drei Erbseninseln ist 710 m lang und 430 m breit - also recht übersichtlich. Treppen, wie auf dem nachfolgenden Bild zu sehen, gibt es viele, denn der höchste Punkt der Insel liegt 22 m über dem Meeresspiegel. Auf Christiansø ticken die Uhren anders, irgendwie scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.


Die Seefestung wurde bereits im Jahr 1684 von meinem Namensvetter König Christian V. als Verteidigungsbollwerk zum Schutz der Interessen des dänischen Reiches in der Ostsee erbaut. Im Jahr 1856 wurde die Seefestung dann aufgegeben und der letzte Soldat verließ die Insel. Heute leben dauerhaft ca. 90 Menschen auf Christiansø und das in völlig naturbelassener Umgebung. Natur, Flora und Fauna, so wie alle Gebäude und Festungswerke stehen unter Natur- und Denkmalschutz. Aus Rücksicht auf brütende Vögel sind auch Hunde und Katzen auf den Erbseninseln nicht erlaubt.

Da auch heute noch die Fachwerkhäuser, Steinhütten, Türme, Bastionen und Festungsmauern so vorhanden sind, wie sie im Jahr 1856 verlassen wurden, begibt man sich auf eine kleine Zeitreise, fast 160 Jahre zurück in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Wenn Ihr mal auf Bornholm unterwegs seid, solltet Ihr unbedingt einen kleinen Abstecher zu den Erbseninseln machen. Es lohnt sich ...


Auch wenn die Erbseninseln fast so klein wie Erbsen sind (daher der Name), so leben doch ca. 90 Menschen das ganze Jahr über dort. Für diese Bewohner gibt es natürlich auch Regeln, die alle einzuhalten haben. Die Erbseninseln gehören nicht zu Bornholm. Die Inselgruppe gehört weder zu einer Komune noch zu einer Region. Die Erbseninseln gehören dem dänischen Staat und werden von diesem verwaltet. Das Verteidigungsministerium beruft einen Verwalter für die Inseln. Dieser hat seinen Sitz dann auf Christiansø im "weißen Haus" und von dort aus übernimmt der Verwalter dann die tägliche Leitung und Verwaltung der Inseln.

Der Inselverwalter hat viele recht unterschiedliche Ämter auszuüben: Er oder sie ist Geschäftsführer, Leiter des Sozialamtes, Personalmanager, Polizeichef, Standesbeamter und vieles mehr. Zudem existiert ein Inselrat aus sieben gewählten Repräsentanten, der als Berater und Kommunikationskanal zwischen der Verwaltung und den Bürgern fungiert. Christiansø hat außerdem eine der kleinsten Schulen Dänemarks. Die Schülerzahl liegt üblicherweise so um die 10 bis 15 Schüler. Die Kinder werden bis zur achten Klasse unterrichtet. Für die weiterführende Schulbildung müssen die Kinder dann die Erbseninseln verlassen, um z.B. auf Bornholm in ein Internat zu wechseln.


Für die Aufnahme stehe ich auf einer kleinen Fußgängerbrücke, welche Frederiksø mit Christiansø verbindet. Wie auch in Fahrstühlen üblich, so findet man auf beiden Seiten der Brücke ein Hinweisschild, dass maximal 10 Personen gleichzeitig die Fußgängerbrücke betreten dürfen. Ich denke, sie wird auch ein paar mehr aushalten. Im Hintergrund steht das oben beschriebene "weiße Haus". Alle anderen Häuser auf den Ebseninseln sind (soweit ich mich erinnern kann) gelb gestrichen oder aus Natursteinen erbaut.


Die dominierende Farbe auf den Erbseninseln ist GELB. Die meisten Häuser sind mit der typisch gelben Farbe gestrichen, wie sie auch in Nortjütland, z.B. in Skagen sehr oft verwendet wird. Die einzigen Ausnahmen sind "das weiße Haus" des Inselverwalters (Politi) und das Gästehaus (gestern in meinem Archiv entdeckt), das in einem schönen GELB und ROT aufwartet. Alle anderen Häuser auf den Erbseninseln sind aus Natursteinen erbaut und nicht weiter verputzt. Wenn der Himmel in sattem BLAU sein Bestes gibt, dann leuchten die Farben auf Christiansø so stark, dass der Zeigefinger kaum vom Auslöser der Kamera zu bekommen ist. Ich finde Christiansø einfach zauberhaft - es ist ein Geheimtipp! ....... also bitte nicht weitersagen ;-).


Ich habe mal ein paar Motive zu einer kleinen Collage zusammengestellt. Glücklicherweise spielte das Wetter mit, d.h. ich habe natürlich schon lange vor dem Trip auf die Erbseninseln per Internet die Wettervorhersage verfolgt und dann haben wir passend "zugeschlagen" ...


Hier zeige ich noch eine weitere kleine Impression vom "Hinterland" der kleinen Erbseninsel Christiansø. Alles ist wild mit sehr viel GRÜN - sogar kleine Wäldchen sind vorhanden ... eine kleine Welt für sich. Die einzigartige Natur auf den Erbseninseln steht seit 1926 unter Naturschutz. Natur, Kultur und Tierleben auf den Inseln sind durch nationale und internationale Abkommen geschützt.


Bis vor einigen Jahren war die Trinkwasserversorgung auf Christiansø ein großes Problem. Die Wasserversorgung bestand lediglich aus Oberflächenwasser aus Regenreservoirs und kleinen Seen. Die Wasserqualität war nicht besonders gut. Das Wasser hatte eine bräunliche Färbung und einen schlechten Beigeschmack. Man mischte Chlor dazu, weil auch Vögel gerne die Speicherbecken nutzten. In sehr warmen Sommern konnte es passieren, dass die Erbseninseln förmlich austrockneten und frisches Trinkwasser von Bornholm herbeigeschafft werden musste. Erst im Jahr 2013 wurde das Wasserwerk der Insel umgebaut. Heute wird das Trinkwasser durch eine Mischung aus entsalztem Ostseewasser und Grundwasser gewonnen. Erst seit Februar 2014 wird dem Wasser kein Chlor mehr beigemischt und die Erbseninseln sind seitdem komplett selbstversorgend, was sauberes und klares Trinkwasser betrifft [Quelle: www.christiansoe.dk].


Hier habe ich nochmal eine kleine Collage zusammengestellt. Zu sehen sind die befestigten Wege und Treppen zwischen den einzelnen kleinen Grundstücken und den noch kleineren Häusern auf Christiansø, der Hauptinsel der Seefestung Ertholmene (deutsch: Erbseninseln). Im Jahr 1856 wurde die Festung aufgegeben und der letzte Soldat verließ die Insel. Noch heute sind die Fachwerk- und Steinhäuser so vorhanden, wie man sie einst verlassen hatte. Spaziert man über diese alten Wege, so begibt man sich auf eine kleine Zeitreise zurück in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Auf Christiansø ticken die Uhren anders, irgendwie scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.


Mit dem folgenden Panorama beende ich nun meine kleine Zeitreise zu den Erbseninseln und wir fahren wieder mit der Touristenfähre zurück nach Gudhjem auf Bornholm. Zum Abschied habe ich noch ein Panorama von der kleineren der beiden bewohnten Erbseninseln gemacht. Hier verdeckt die viel kleinere Insel Frederiksø komplett die größere Insel Christiansø. Wie leicht zu erkennen ist, hat sich die Wetterlage seit unserer Abfahrt in Gudhjem enorm verbessert. Da fällt der Abschied doppelt so schwer ...


Wenn wir irgendwann mal wieder nach Bornholm fahren werden, wird bestimmt auch wieder ein Besuch der Erbseninseln auf unserem Programm stehen. Die Inseln sind wirklich einzigartig. Wir haben nichts Vergleichbares in den letzten 20 Jahren in Skandinavien erlebt.


Nach dem kleinen Ausflug auf die fantastischen Erbseninseln, möchte ich Euch jetzt gerne ein paar weitere Eindrücke der Bornholmer Küsten präsentieren. Wir hatten großes Wetterglück im Sommer 2014. Es war einer der wärmsten und trockensten Urlaube in Skandinavien, an den wir uns erinnern können. Bei einem Rekordstart von 34 °C waren wir froh, dass sich die Temperatur im weiteren Verlauf dann bei ca. 23...25 °C eingependelt hatte. Das haben wir auch schon deutlich anders erlebt.


Ich hatte es schon mal bei einem anderen Bild erwähnt ...... hier ist sie nun, unsere heißgeliebte Badebucht, Sandkås Strand, im Norden der Insel. Wir haben viele Strandabschnitte auf Bornholm erkundet und sind dann schließlich hier hängen geblieben. Für uns war diese Badebucht ziemlich perfekt. Hier war es nicht so überfüllt und überlaufen wie auf dem weißen Sandstrand Dueodde im Bornholmer Süden. Direkt neben dem Parkplatz stand der Sandkås Strand Kiosk vom Kioskbetreiber Jens und hier gab es immer einen super leckeren aber auch günstigen Kaffee. Den Kaffee haben wir immer bei Ankunft bestellt und nach 5-10 Minuten konnte man ihn dann frisch aufgebrüht abholen. Einmal hatte ich ganz vergessen den Kaffee abzuholen ...... kein Problem für Jens, er ließ seinen Kiosk einfach offen und unbesetzt stehen und brachte uns die Getränke dann bis zu unserem "Stammplatz" auf einer gemütlichen Liegewiese vor dem kleinen Sandstrand in dieser traumhaften Badebucht ...


So ein langer Badebuchttag macht schon ziemlich hungrig ... was liegt da näher, als kurz mal ein paar Meter weiter in den Bornholmer Norden zu fahren. In Allinge findet man die traditionelle Räucherei 'Nordbornholms Røgeri', in der seit 1898 die bekannten Bornholmer Räucherwaren angeboten werden. Die Räucherei mit angeschlossenem großen Restaurant liegt direkt an der Küste, mit freiem Blick auf die Ostsee und auf diesen schönen Küstenbereich.


Bevor wir die Bornholmer Ost- bzw. Nordküste nun verlassen, möchte ich Euch den sehr bekannten Gudhjem-Klassiker nicht vorenthalten. Abends wirft die Sonne ein wunderbar warmes Licht über Gudhjem auf die Ostsee .......... kein schlechter Ort zum Leben ;-).

Nächste Woche wechseln wir dann zur Bornholmer Westküste. Wie ihr sehen werdet, fängt es dort ganz "harmlos" an, wird aber dann irgendwann fast "dramatisch" ........ und das alles auf nur wenigen Kilometern. Lasst Euch überraschen ...


Nachdem wir nun die Bornholmer Nord- und Ostküste verlassen haben, möchte ich jetzt gerne noch ein paar Eindrücke der Westküste präsentieren. Ziemlich bekannt für seine leckeren Fischspezialitäten ist der kleine Ort 'Hasle' direkt an der Küste mit seinen berühmten Heringsräuchereien. Ihr könnt es leider nicht riechen aber aus der offenen Tür kam ein sensationeller Duft, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Auf Bornholm werden die Heringe aus langer Tradition ausschließlich mit nassem Erlenholz geräuchert. Sie glänzen in einer tollen goldgelben Farbe und ich Depp habe leider kein Bild davon gemacht.


Nirgends auf der Insel ragen mehr Räucherschlote in die Höhe (13 Schornsteine von 5 Räuchereien) als in Hasle. Ein Teil der Hasle Røgeri ist zum Museum umgebaut worden. Dort erfährt man viel über die Geschichte der Heringsräucherei auf Bornholm. Im angeschlossenen Shop kann man die frischen Räucherprodukte dann auch kaufen. Man hat außerdem die Möglichkeit direkt in der Räucherei oder an Tischen und Bänken zwischen den Gebäuden zu sitzen und den goldgelben Fisch zu essen ... lecker! [Quelle: www.hasleroegeri.dk].


Frisch gestärkt nach einem leckeren Abendschmaus an der Räucherei 'Hasle Røgeri' ließen wir den Tag ganz locker bei einem schönen Sonnenuntergang ausklingen. Im Prinzip nichts besonderes aber wir genießen solche Momente, wenn sich die Möglichkeit bietet, immer sehr gerne.


Etwa 7 Kilometer nördlich von Hasle (lecker Räucherfisch!) findet man an der Westküste Bornholms diese imposante Felsformation, die nach einem Eremiten benannt ist, der einmal ganz in der Nähe in drei Felsenhöhlen gelebt haben soll. Einer Legende nach soll der Mönch John (dän. Jon) nach Bornholm gesandt worden sein, um das Christentum auf die dänische Ostseeinsel zu bringen. Vom natürlichen Aussichtspunkt des Felsens (dem Prædikestolen, deutsch Kanzel) predigte Jon zu den interessierten Leuten, die in großer Anzahl seinen Geschichten aus der Bibel lauschten [Quelle: www.bornholm.net].


Soooo ... hier ist nun die zweite (nicht weniger bekannte) Ansicht von Jons Kapel an der Westküste Bornholms. Um diese imposante Felsformation auch von unten betrachten zu können, muss man eine steile Holztreppe runter und wieder rauf kraxeln. Das ist nicht weiter tragisch und auch nicht sehr anstrengend, denn die Treppe ist "zweispurig ausgebaut". D.h. auf der rechten "Spur" geht's nach unten und auf der anderen Seite dann wieder rauf.

Das sah alles sehr gut aus und ich bin froh gelaunt die Treppe nach unten gestiegen. Im letzten Viertel bin ich dann leider an einer morschen Stufe gescheitert. Sie brach einfach an den Befestigungsschrauben ab und ich knickte voll mit dem rechten Fuß um. Glücklicherweise war es nur eine Bänderdehnung und ordentlich geschwollen. So konnte ich den Rest unserer Bornholm-Tour mit 'nem dicken Fuß durch die Gegend humpeln ...


Hier zeige ich einen abendlichen Blick vom kleinen Fischerhafen 'Vang Havn' auf das terassenförmig angelegte Örtchen Vang an der Bornholmer Westküste. Vang liegt leicht versteckt am Fuße eines großen Küstenhangs und war früher ein sehr lebhafter Ort. In der Zeit von 1896 bis 1967 war Vang "das" Zentrum für Granit-Steinhauerei im Bornholmer Norden. Zu jener Zeit arbeiteten ca. 80 Bewohner dieses kleinen Küstenorts direkt in Vang oder in einem der vielen kleinen Steinbrüche in der näheren Umgebung.


Links außen im Küstenverlauf kann man ganz klein die Burgruine Hammershus erahnen. Von Vang aus führen schöne Wanderwege die Küste entlang weiter zur Burgruine in den Bornholmer Norden und auch zurück in südlicher Richtung zu der beeindruckenden Felsformation 'Jons Kapel' (siehe letztes Bild).


Von Hammershus bis Vang ... und sogar ein wenig weiter ... das alles ist auf diesem Panorama zu sehen. Auf Bornholm verändert die Landschaft ihr Gesicht ständig - nie wird es langweilig und immer muss man sich zurückhalten, um später (wieder zu Hause) nicht in der Bilderflut zu ertrinken. Für dieses Licht am Abend habe ich viele Versuche gebraucht. Immer läuft einem die Zeit davon ... immer stimmt irgendwas nicht. Auf Bornholm ändern sich die Lichtverhältnisse rasend schnell. Da die Insel aber nicht wirklich groß ist, kann man halt mehrfach zu seinen Fotospots fahren ...


Mit dem folgenden ruhigen und beschaulichen Bild aus dem Bornholmer Norden möchte ich meine 2014er Bornholmbilderreise nun beenden. Zu sehen ist die mittelalterliche Kirchenruine 'Salomons Kapel' auf der Nordspitze Bornholms.


Im 13. bis 15. Jahrhundert entstanden im Bornholmer Norden bedeutende Heringsmärkte. Für die Händler und Fischer dieser Region wurde Anfang des 14. Jahrhunderts diese kleine Kirche erbaut. Sie erhielt vermutlich den Namen des Dominikanermönchs Salomon (von Köln), der zu jenerzeit ein wichtiger und einflussreicher Kirchenmann war. Ganz in der Nähe der Kirche wurde eine kleine Siedlung angelegt. Als die Fischerei nachgelassen hatte, wurde die Siedlung aufgegeben (zu sehen ist davon heute leider nichts mehr) und die Kirche verfiel mit der Zeit. Insgesamt wurde die kleine Kirche etwa 300 Jahre genutzt. Die kläglichen Überreste der kleinen Kirche stehen heute unter Denkmalschutz [Wikipedia ...].


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