scanpics - scandinavian pictures
Unsere Skandinavientour im Sommer 2010 führte uns mal wieder nach Fjordnorwegen und trotz des regnerischen und relativ kalten Sommers haben wir uns irgendwie trocken durchgemogelt und sind sogar mit einem sanft gebräunten Teint wieder nach Hause gekommen. Lichtmäßig war nicht immer alles so, wie ich es mir gewünscht hatte. Bei Rundreisen in einem begrenzten Zeitrahmen hat man allerdings nicht die Möglichkeit auf besseres (anderes) Licht zu warten, denn dann kommt man nicht weiter ...
Mit diesem unspektakulären aber typischen Panorama der norwegischen Küste (südlicher Bereich der Insel Bremangerlandet) möchte ich meinen Panorama-Reisebericht aus Süd- und Westnorwegen beginnen. Wir befinden uns bereits in der Provinz 'Sogn og Fjordane' in Westnorwegen und sind inzwischen schon einige Tage unterwegs. Alle in diesem Reisebericht abgebildeten Panoramen wurden immer aus mehreren Einzelbildern per EBV zusammengesetzt.
Für mich ist es immer wieder ein tolles Erlebnis, mit den vielen kleinen Autofähren durch das norwegische Fjordland zu schippern. Oft gibt es keine Alternative, denn ein Umfahren der Gebirge oder Fjorde ist meist nicht möglich oder nur mit sehr großen Umwegen zu realisieren. Zudem eröffnen sich einem von den Fjordfähren aus Einblicke, die man mit dem Auto auf den Landstraßen niemals sehen würde. Auf der Fährüberfahrt von Bremanger nach Husevågøy kommt man an den vier kleinen Inselchen Grindøya, Grindøyholmen, Gangsøya und Bjørnøya vorbei und hat dann diesen Ausblick.
Ein weiterer Blick von einer Fähre ins Fjordland. Ständig ändert sich die grandiose Landschaft und man freut sich, dass man heute nicht mehr laufend die belichteten Filme in der Kamera gegen unbelichtete austauschen muss. Bei den aktuellen Speicherkartengrößen wird man höchstens mal vom schmerzenden Zeigefinger am Auslöser gebremst. Wenn man auf der Fährstrecke von Bremanger nach Husevågøy (am äußeren Nordfjord) gerade die vier kleinen Inselchen (Bild oben) passiert hat, kann man direkt auf dieses imposante Bergmassiv blicken. Der Zielhafen der Fähre ist dann Måløy auf Vågsøy.
Fährt man entlang der Küstenstraße nördlich des äußeren Nordfjords von Vågsøy nach Stadlandet, dann kommt man an der kleinen bewohnten Insel Silda (etwa in der Bildmitte) vorbei. Im Hintergrund sieht man bereits die Halbinsel Stadlandet, auf der das norwegische Vestkapp zu finden ist. Die Entfernungen täuschen bei dieser Ansicht allerdings ein wenig, denn die Straße windet sich noch einige Male um verschiedene Buchten, so dass es bis zum Vestkapp noch über 60 Straßenkilometer sind. Die Landschaft in dieser Region ist ganz nach meinen Geschmack, denn hier gibt's immer ein bisschen Meer ...
Nachdem wir nun bereits einige Tage unterwegs waren, sind wir mittlerweile in unserer Zielregion für die diesjährige Skandinavientour angekommen. Bereits 1998 waren wir hier zu einem kurzen Stopp. Diesmal möchten wir die Gegend gerne etwas genauer erkunden und wollen uns dafür ein paar Tage Zeit lassen. Das kleine Örtchen Selje (auf Stadlandet am norwegischen Vestkapp) wartet in der Ortsmitte mit einem kleinen aber feinen Sandstrand auf. Nach vielen Stunden "unterwegs" kann man sich hier ganz prima den warm gesessenen Hintern abkühlen ...
Auf dem vorherigen Panorama konnte man ganz links außen bereits sehr gut ein mächtiges Wolkengebilde erkennen. Hier zeige ich es nochmal in der Totalen. Während unten im Ort noch schönster Sonnenschein herrschte, schob sich diese riesige Wolke langsam über das Felsplateau und verschlang alles, was ihr in die Quere kam. Wir wollten daher an diesem Tag nicht mehr versuchen, an den äußeren Zipfel des Vestkapps zu fahren - viel zu gefährlich - wer möchte schon gerne verschlungen werden ...
Die Wächter des Vestkapps hatten nicht viel zu tun. Nur ein paar Touristen (einer mit Kamera "bewaffnet") versuchten vergeblich einen Blick vom Vestkapp auf das offene Meer zu erhaschen. Im Sommer 1998 waren wir zum ersten Mal auf dem Vestkapp. Wir hatten damals eine Sichtweite von nicht einmal einem Meter. Da hatten wir doch diesmal schon viel mehr Glück ...
Nachdem wir dem Wettergott gehuldigt und einige Zeit gewartet hatten, konnten wir dann glücklicherweise doch noch vom Vestkapp auf die Bucht von Honningsvåg blicken. Für eine kurze Zeit gaben die Wolken den Blick auf diese Bucht frei und sogar die Sonne gab ein kleines Gastspiel und beleuchtete freundlicherweise dieses Panorama. Nur kurze Zeit später schoben sich wieder dichtere Wolken vor die Sonne ...
Nach dem Verlassen des Vestkapp-Plateaus entdeckten wir den nachfolgenden Friedhof in einer weitläufigen Bucht.
Ich kann mir keinen schöneren Ort für die letzte Ruhe vorstellen, als diesen alten Friedhof von Ervika direkt am Nordatlantik. Bereits im 15. Jahrhundert legte man diesen Friedhof in dieser traumhaften Bucht am Vestkapp auf einem kleinen Hügel an. Links vom Türmchen liegt der alte historische Bereich. Auf der rechten Seite liegen die neueren Gräber.
Dieser idyllische und ca. 500 Meter breite Sandstrand liegt in der kleinen Bucht von Ervika südlich des Vestkapp-Plateaus. Die vielen kleinen schwarzen "Ameisen" im Wasser sind Teilnehmer einer Surfschule, die in Neoprenanzügen auf ihren Surfbrettern auf etwas mehr Wind warteten, der an diesem Tag gar keine rechte Lust hatte. Hinten rechts kann man ein kleines weißes Türmchen erkennen. Hier liegt der Friedhof vom Panorama der vorherigen Seite. Da es relativ windstill war, die Sonne schien und es mit 22 °C für norwegische Vestkapp-Verhältnisse richtig schön warm war, machten wir auch hier wieder einen kleinen Badestopp. Kann man mehr erwarten? :-)
Da sich die Wetterlage in der Vestkapp-Region erfreulicherweise weiter verbessert hatte, entschlossen wir uns zu einer weiteren Tour direkt auf das Vestkapp-Plateau, der Island am nächsten gelegenen Stelle des europäischen Festlandes. Der äußere Felsen auf dem wir standen heißt übrigens Kjerringa, was soviel wie Weibsbild bedeutet (keine Ahnung warum) und er ist ca. 497 Meter hoch. Der Ausblick auf Honningsvåg und den Nordatlantik war ziemlich beeindruckend - zudem war es fast windstill, was hier oben doch eher die Ausnahme ist. Schweren Herzens machte ich noch mal einige (viele) Fotos um genügend Material für spätere Panorama-Montagen zu haben. Eigentlich mochte ich noch nicht weg von diesem schönen Plätzchen, aber es galt ja noch ein paar andere nette Fleckchen zu entdecken ...
Bevor wir das Vestkapp-Plateau nun endgültig verlassen, möchte ich noch einen Blick vom Vestkapp in südlicher Richtung zeigen. Diese völlig baumlose Landschaft ohne große Touristenströme hat einen ziemlich nachhaltigen Eindruck bei uns hinterlassen und wir waren uns schnell einig, dass wir gerne wieder hierher zurück kommen möchten - irgendwann mal ... Ich würde mich gerne hier oben bei schönem warmen Morgen- und Abendlicht fotografisch "austoben". Dazu braucht man allerdings ein paar Tage Zeit und Geduld, denn diese Region ist bekannt für ihr sehr rauhes Wetter. Wir hatten viel Glück!
Das sind Straßen ganz nach meinem Geschmack - schöne kleine norwegische Serpentinenstraßen - keine so großen Touristenmassen wie z.B. am Trollstigen (der zugegebenermaßen natürlich auch seine Reize hat) - das Wetter spielt mit - was will man mehr ...

Zu sehen ist der Gebirgspass nach Hoddevika - das nächste Panorama ...
Die Bucht von Hoddevika ist etwas weitläufiger als die in Ervika und liegt einen "Hauch" weiter südlich. Wir hatten das große Glück, dass gerade Niedrigwasser war und der Strand uns somit unendlich groß erschien. Wir waren die einzigen Menschen am Strand. Wer ganz genau hinsieht, erkennt unsere kleine "Reisegruppe" beim Spazierengehen.
Nachdem wir einige der Highlights auf Stadlandet bei wunderbaren sommerlichen Temperaturen genießen konnten, änderte sich das Wetter wieder und hüllte das Vestkapp abermals in ein riesiges Wolkengebilde. Ich fand das nicht ganz so tragisch, denn ich hatte ja bereits einige gut gefüllte Speicherkartern mit Bildmaterial aus dieser Region in meiner Fototasche.
Sehr lohnenswert (auch bei nicht ganz so gutem Wetter) ist ein Ausflug von Selje aus auf die kleine vorgelagerte Insel Selja. In ca. 15...20 Minuten schippert man mit einem Klosterboot zur Insel und kann dort die Überreste eines im Jahr 1103 erbauten Benediktinerklosters besichtigen.

Diese Klosteranlage wurde erst in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts fertiggestellt, da es im Mittelalter überaus schwierig war, eine derartige Anlage auf einer Insel zu erbauen. Es lebten zu dieser Zeit etwa 15 bis 20 Mönche im Kloster und etwa die gleiche Anzahl Laien arbeiteten dort und wohnten vorübergehend in der Klosteranlage.
Nach den verschiedenen Eindrücken aus der Vestkapp-Region mache ich nun weiter mit Impressionen aus dem Landesinneren. Auf der Fährüberfahrt auf dem Nordfjord unterhalb von Nordfjordeid von Lote nach Anda entstand das obige Panorama.

Das Wetter zeigte sich während der Überfahrt mit ganz verschiedenen Gesichtern. Während im linken Bereich schwere düstere Wolken die Landschaft verdunkelten, zeigte sich der rechte Bereich ein wenig freundlicher. Nur auf dem Hangbereich in der Bildmitte war man auf der Sonnenseite ...
Auf der Fahrt entlang der Nationalstraße [5] vom Jølstravatnet zum Sognefjord liegt sehr leicht zugänglich die Gletscherzunge Bøyabreen. Was liegt also näher als ein kleiner Spaziergang mit einem Fotostopp direkt am Gletschersee Brevatnet. Der Wettergott meinte es wieder gut mit uns und so konnten wir bei sehr sonnigem Wetter das obige Gletscherpanorama genießen.
Zugegeben, ich fand solche Bilder auch immer total kitschig. Wenn man dann aber abends vor so einem Panorama steht, es also in Natura sieht, relativiert sich das wieder.

Nach einer langen und anstrengenden Tagestour ist das schon eine ziemliche Belohnung - jedenfalls für mich ...
Auf der Weiterfahrt entlang der Nationalstraße [5] kommt man bei Kaupanger an der kleinen Bucht 'Amlabukti' vorbei. Diese kleine Bucht ist im Prinzip ein Miniatur-Nebenarm des großen Sognefjords (im Hintergrund). Eine Haltebucht gibt es leider nicht - man muss halt ein wenig "improvisieren" ...
Seit vielen Jahren war es ein großer Wunsch von mir, bei gutem Wetter den Snøvegen (Aurlandsvegen) von Lærdal nach Aurland zu fahren. Im Sommer 2010 klappte es dann endlich. Eine etwa 48 km lange Landstraße führt vom Meeresniveau bei Lærdal hinauf in eine total faszinierende Bergwelt bis auf ca. 1309 Meter, um dann beim Aurlandsfjord wieder auf Meeresniveau zu enden.

Die eigentlich sanfte aber stetige Steigung von Lærdal aus hatte es schon ziemlich in sich und es dauerte einige Zeit, bis man an einer ersten großen Rastmöglichkeit angekommen war. Gar nicht weit davon entdeckte ich die obigen 'Hytten im Fjell'.
Mittlerweile fast ganz oben auf 1309 Meter angekommen, ist man erstaunt über die in Teilen beinahe lieblich wirkende Landschaft entlang des Aurlandsvegen. Bäume gibt es hier oben keine, aber vereinzelt liegende idyllische Seen mit glasklarem Wasser, an denen Angler in völliger Ruhe und Entspannung ihrer Leidenschaft nachgehen ...
Inzwischen haben wir den höchsten Punkt des Snøvegen (Aurlandsvegen) bei 1309 Metern erreicht. Schnee haben wir leider keinen mehr auf dem Schneeweg, aber das Wetter könnte besser nicht sein. Die Sichtweite ist ganz enorm und es sind erfreulich wenige andere Touristen unterwegs, die diese Einsamkeit hier oben hätten "stören" können ...
Ganz oben auf dem Aurlandsvegen (1309 Meter) angekommen, befindet man sich (fast) in einer anderen Welt. Touristen haben an vielen Stellen kleinere und größere Steinmännchen aufgeschichtet - glaube ich ...
Diese abenteuerliche Straße durch eine sehr beeindruckende Gebirgslandschaft ist nur im Sommer zu befahren. Bereits ab Mitte Oktober bis Anfang Juni ist der Aurlandsvegen aufgrund der enormen Schneemengen gesperrt. Um trotzdem von Aurland nach Lærdal und zurück zu kommen, wurde das Bergmassiv durch den längsten Straßentunnel der Erde (24,50 km - Stand 2010) für den langen Winter passierbar gemacht.
Wenn man in Eile ist oder die Witterungsverhältnisse ungünstig sind, würde ich durch diesen Tunnel fahren. Wenn immer möglich, würde ich allerdings diese faszinierende Passstraße wählen. Sie hat einen sehr nachhaltigen und überaus positiven Eindruck bei uns hinterlassen.
Die Weiterfahrt hinunter in Richtung Aurlandsfjord ist nicht minder spektakulär als der Aurlandsvegen weiter oben im Fjell. So langsam säumen wieder Bäume und Sträucher den Weg und in nicht mehr all zu weiter Ferne kann man bereits den Aurlandsfjord erahnen.
Mit dem folgenden Panorama beende ich meine kleine Serie entlang des Aurlandsvegen. Wir sind inzwischen oberhalb des Aurlandsfjords angekommen und natürlich gehen wir zuerst zur Aussichtsplattform 'Stegastein', die erst im Juni 2006 errichtet wurde und für schwindelfreie Menschen einen unglaublich spektakulären Rundumblick ermöglicht. Das Panorama (rechts) ist aber nicht von dieser Plattform entstanden, sondern etwa auf halber Höhe weiter unten - "natürlich" wieder von einer Stelle aus, auf der man eigentlich nicht halten kann - man muss halt wieder improvisieren ...


Die Sonne stand für dieses Panorama bereits etwas "ungünstig", so dass der Bereich links oben leider ziemlich überbelichtet ist. Beklagen möchte ich mich aber keinesfalls darüber, denn für die vorangegangenen Panoramen sind wir von der Sonne mehr als verwöhnt worden ...
Es folgt ein kleiner Sprung vom Aurlandsfjord zum Hardangerfjord. Während der Fährüberfahrt von Kvanndal nach Utne kommt man an dieser (so vermute ich) "Schatzinsel" vorbei. Wenn nicht so, wie sonst sollte eine Schatzinsel aussehen ...
Nach einer anstrengenden aber sehr erlebnisreichen Tagestour konnten wir bei schönstem Wetter im abendlichen Hardangerfjord ein erfrischendes Bad nehmen oder auch einfach nur die tolle sommerliche Atmosphäre genießen und den spielenden Kindern beim Fjordbad zuschauen ...
Nach der wunderbaren Schönwetterperiode zeigte sich das Fjordland nun wieder im "leichten" Wolkenkleid. Das war aber nicht weiter tragisch, denn so konnte sich die von der Sonne verwöhnte und strapazierte Haut auch mal ein wenig erholen :-). Zu sehen ist der Hardangerfjord mit dem kleinen abzweigenden Granvinfjord bei Kvanndal.
Die Bewölkung im Fjordland nahm leider weiter zu, doch wir konnten trockenes Fußes ein paar Highlights dieser Region erleben. Bereits 1995 waren wir zum ersten Mal beim obigen Bergbauernhof Kjeåsen. Er liegt in ca. 530 Metern Höhe direkt über dem Simadalsfjord, einem Nebenarm des Hardangerfjordes im Hordaland. Aus dem Simadal führt eine ca. 5 km lange schmale Bergstraße bis hinauf bis zum Hof. Die letzten 2,5 km fährt man mit dem PKW durch einen unbeleuchteten Serpentinentunnel mitten durch den Berg. Damit keine Unfälle passieren, dürfen Autos nur zu jeder vollen Stunde durch den Tunnel den Berg hinauf und zu jeder halben Stunde durch den Tunnel den Berg wieder hinunterfahren.

... ist ein mulmiges Gefühl mitten im Tunnel - da es wirklich stockduster ist, wenn man das Licht ausschaltet ... :o)

Die Straße wurde natürlich nicht extra für diesen Bergbauernhof in der Berg gebaut - das könnte niemand bezahlen. Im Berginneren liegt eines der größten Wasserkraftwerke Europas - das Sima Kraftwerk, welches auch der Erbauer dieser Straße ist.
Allen Besuchern, denen diese Straße zu langweilig ist, bietet sich die Möglichkeit, auch zu Fuß zum Hof zu wandern/klettern. Über einen kleinen Pfad in sehr steilem Gelände (zum Teil über Leitern und mit Seilen zum Festhalten) kann man den Hof in ca. 2 Stunden so erreichen, wie es die Bewohner jahrhunderte lang taten. Man kann sich nicht vorstellen, welcher Kraftaufwand betrieben werden musste, um auch das Baumaterial und das Vieh über diesem Pfad hinauf zu schleppen.
Etwa 28 km östlich von Eidfjord, am Rande der Hardangervidda, liegt der Stausee 'Sysenvatn' mit seinem Staudamm 'Sysendamm'. Sein Wasser wird zur Stromerzeugung im Sima Kraftwerk (im Berg unterhalb des Bergbauernhofs Kjeåsen gelegen - letztes Panorama!) gebraucht. Die Wasseroberfläche des Stausees liegt etwa 940 Meter höher als der Simadalsford unterhalb des Kraftwerks. Gestaut wird der kleine Fluss Bjoreio im Sysendalen, in dessen Verlauf auch der Vøringsfossen liegt (nächstes Panorama!) und das Wasser von der Südseite des Gletschers 'Hardangerjøkulen', der im Hintergrund ganz gut zu erkennen ist.
Er ist übrigens der sechstgrößte Gletscher (Fläche 73 km²) Norwegens. Durch die Personen (die winzigen Punkte) auf dem Staudamm, kann man glaube ich ganz gut erkennen, dass das Bauwerk schon recht mächtig ist - es ist der größte Staudamm Norwegens.
Bei einem Abstecher auf die Hardangervidda kommt man von Eidfjord ausgehend automatisch am Tal Måbødalen und am Wasserfall Vøringfossen vorbei. Die Fahrt auf die Hardangervidda ist schon ziemlich spektakulär, da man in relativ kurzer Zeit eine Höhendifferenz von ca. 1200 Metern überwinden muss. Im Berg macht die Straße z.B. eine ziemlich steile 360° Kurve. Man schraubt sich tatsächlich im Berg in die Höhe.
Am oberen Ende des Måbødalen (vor dem Fossli-Hotel) entstand das obige Panorama des Vøringfossen von einem Aussichts-Plateau aus. Die Fallhöhe des Wasserfalls beträgt 183 Meter. Im Bild unten rechts sieht man leider einen unschönen und unscharfen Teil einer Mauer. Weiter konnte ich mich aber nicht vornüber beugen, sonst hätte ich einen "Adler" gemacht und abschneiden (digital) wollte ich es auch nicht ... schaut Euch also lieber das tolle Tal an ;-).

Da mein Weitwinkelobjektiv im Auto lag, habe ich halt mal wieder ein wenig improvisiert und deshalb ein paar Aufnahmen mehr gemacht.
Ein kleiner Tagesausflug führte uns von Jondal aus in den Folgefonna-Nasjonalpark zwischen dem Hardangerfjord und dem Sørfjord. Der Nationalpark ist relativ neu, denn er wurde erst 2005 gegründet. Er ist 545 km² groß und liegt in der Provinz Hordaland.
Eine kleine Straße fängt ganz gut ausgebaut am Hardangerfjord in Jondal an und ändert sich aber im Laufe der Kilometer in eine ziemlich abenteuerliche und einspurige Huckelpiste, die bis hinauf zum Folgefonna-Gletscher und zum Folgefonna-Sommerskicenter führt. Der Folgefonna-Gletscher ist übrigens mit 214 km² der drittgrößte Gletscher Norwegens.

Das Panorama entstand noch "im grünen Bereich" des Nationalparks mit Blick auf den Sørfjord (ganz klein im Hintergrund) und dahinter die Hardangervidda.
Etwas weiter oberhalb des letzten Fotostopps entstand das obige Panorama im Folgefonna-Nasjonalpark. Wer genau hinschaut, kann eine kleine "Straße" ungefähr in der Bildmitte erkennen. Das sind "Straßen" ganz nach meinem Geschmack, wobei man bei dieser unübersichtlichen Gesamtlage immer ein Auge auf evt. entgegenkommende Fahrzeuge haben sollte.
Mangels Schnee, war das Skicenter am Fuße des Folgefonna-Gletschers leider nicht mehr in Betrieb. Wir trafen aber eine kleine italienische Reisegruppe, die gerade mit einem Bergführer eine Gletscher-Tour starteten. Das ist im Sommer immer möglich. Wir waren vor einigen Jahren mal im Frühsommer dort oben und zu dieser Zeit war im Skigebiet noch viel Schnee und sehr reger Betrieb (siehe Bild weiter unten).

Wettermäßig hatten wir wieder sehr viel Glück, denn es blieb trotz starker Bewölkung während der ganzen Tour trocken. Im Hintergrund sieht man wieder ganz klein den Sørfjord und dahinter die Hardangervidda.
Am Vestkapp hatte ich ja bereits eine norwegische Spezialität, die Norpentinen, vorgestellt. Die obige Straße konnten wir nach einigen missglückten Versuchen in den Vorjahren dann endlich im Sommer 2010 befahren. Es handelt sich um den alten Gebirgspass über das Røldalsfjell. Die Straße ist unglaublich schön, wenn auch leider nicht so schön lang wie der Aurlandsvegen (ein paar Panoramen vorher). Empfehlen kann ich sie aber trotzdem. Mit Wohnwagengespannen kann es schon mal eng werden ...
Aus der Provinz Hordaland führt von Røldal aus ein fantastischer Gebirgspass über das Saudafjell bis nach Sauda direkt am Saudafjord in die Provinz Rogaland.

Diese Straße, der Reichsweg 520, ist allerdings nur im Sommer zu befahren. Wir standen schon mal in früheren Jahren vor einer geschlossenen Schranke am Fuße des Bergmassivs. Das kann passieren, wenn man schon im Frühsommer versucht, diese Straße zu befahren.
Am kleinen See Botnavatnet im Saudafjell liegt diese nette Behausung - keine schlechte Lage und keine störenden Nachbarn ... ;-)
Etwa 6 km südlich von Sauda liegt der Wasserfall Svandalsfossen direkt am Riksvei [520]. Er hat mehrere Stufen und eine Gesamtfallhöhe von 180 Metern. Bei normaler Wasserführung plätschert nur ein kleiner Teil des Wassers auf die Straße, aber nach großen Regenfällen oder bei der Schneeschmelze kann ein so starker Nebel entstehen, dass die Durchfahrt mit Fahrzeugen risikoreich wird [Wikipedia]. Direkt an der Straße gibt es Parkmöglichkeiten und es führen Treppen hinunter zum Saudafjord und hinauf zum Wasserfall. Wer vom Fjordufer bis zur höchsten erreichbaren Stelle des Wasserfalls gehen möchte, muss 540 Treppenstufen bewältigen - viel Spaß dabei ...

Da mein Weitwinkel im Auto lag und ich nicht nochmal die Treppen runter und wieder rauf wollte, habe ich aus vier Hochformataufnahmen dieses Panorama montiert.
Während der Fährüberfahrt über den Saudafjord von Ropeid nach Sand, blickt man direkt auf das kleine gleichnamige Örtchen Sand. Der Himmel wurde immer bedrohlicher, aber wir hatten wieder einmal viel Glück unterwegs, d.h. keinen Tropfen Regen.
Mit diesem kleinen Panorama melde ich mich nach meiner kurzen Sommerpause wieder zurück ins WorldWideWeb. Ich mache mal weiter mit der 2010er Norwegen-Tour, die aber bald geschafft ist ;-). Mittlerweile türmen sich Berge von Bilderdaten der letzten Jahre auf meiner Festplatte und ich komme nicht mehr hinterher ... das geht wahrscheinlich vielen so.

Während der Fährüberfahrt über den Boknafjord von Nesvik nach Hjelmeland zog sich der Himmel ziemlich zu. Das Glück war aber wieder mit uns - es fiel kein Tropfen Regen.
Auf unserer letzten Fährüberfahrt innerhalb Norwegens verlassen wir das Fjordland nun endgültig über den Høgsfjord von Oanes nach Lauvvik. Reisen in Fjordnorwegen ist ohne Fährüberfahrten kaum möglich - zu zerklüftet ist die Landschaft durch die unzähligen Fjorde aber ich liebe diese Art zu Reisen ...
Nach einem verregneten Rückreisenachmittag aus dem Fjordland erreichten wir Norwegens Südspitze auf der Halbinsel Lindesnes. Über Nacht änderte sich das Wetter und meinte es wieder äußerst gut mit uns - das haben wir auch schon anders erlebt. Das Panorama zeigt den Leuchtturmkomplex 'Lindesnes Fyr' mit all seinen Nebengebäuden, sowie dem alten Turm auf der Felsspitze direkt rechts neben dem modernen Leuchtturm.
Kap Lindesnes ist der südlichste Festlandspunkt Norwegens. Hier wurde im Jahre 2004 Norwegens erstes Leuchtturmmuseum direkt am Leuchtturm 'Lindesnes Fyr' eröffnet. Der Leuchtturm wird heute von dem Museum betrieben; es werden außerdem weitere Aktivitäten und Dienstleistungen angeboten. In der neugebauten, großen Felsenhalle unter dem heutigen Turm finden während der gesamten Touristensaison Konzerte, Gottesdienste und Veranstaltungen der Kommune (inkl. Filmvorführungen) statt [Wikipedia].
Hier zeige ich nochmal eine andere Panoramaversion des Leuchtturmkomplexes. Standort etwas höher, so dass man das Meer links und rechts hinter der Leuchtturm-Halbinsel besser erkennen kann. Der unschöne Betonbau etwa in der Bildmitte rechts, ist die in den Felsen gebaute Ausstellungshalle mit einem kleinen Kinosaal, in dem der Leuchtturm und seine Geschichte präsentiert wird. Ein Café findet man dort ebenfalls in dem man lecker Kuchen essen kann.
Meine dritte Panoramaversion des Leuchtturmkomplexes 'Lindesnes Fyr' zeigt nun einen ziemlich vollständigen Überblick über die norwegische Südkap-Halbinsel. Standort wieder etwas höher - ich konnte mich nur schlecht losreißen ...
Auf Kap Lindesnes steht der südlichste und älteste "Leuchtturm" Norwegens. Bereits im Februar 1655 wurde hier Norwegens erstes Leuchtfeuer angezündet. Schon seit dem Mittelalter war das Lindesnes Fyr eine der wichtigsten Landmarken zwischen Nordsee und Ostsee. Das Fundement des alten Leuchtfeuers ist aus dem Jahr 1822. Im Jahr 1854 wurde das Feuer auf Lindesnes umgebaut; es erhielt die erste Linse. Lichtquelle wurde eine moderne Dochtlampe mit Paraffin [Quelle: Wikipedia].
Das alte Leuchtfeuer und der gusseiserne Leuchtturm von Lindesnes im warmen Abendlicht

Im Jahr 1915 löste der neu gebaute gusseiserne Turm das alte Leuchtfeuer von 1822 ab. Die Linse des alten Leuchtfeuers wurde entfernt und im neuen Leuchtturm verbaut. Neben dem Turm wurde im Jahr 1920 ein neues Maschinenhaus errichtet und ein Nebelwarnhorn installiert. Damit bekam die Feuerstation die Form, die sie auch noch heute hat. Bis zum Jahr 2003 hatte der Leuchtturm eine feste Besatzung. Seit dem Jahr 2004, in dem auch am Lindesnes Fyr Norwegens erstes Leuchtturmmuseum eröffnet wurde, betreibt das Museum den Leuchtturm. Der Leuchtturm ist einer der meistbesuchten Plätze in der Provinz Vest-Agder. Jährlich besteigen ca. 100.000 Menschen das Felsplateau und besichtigen den Turm [Quelle: Wikipedia].
Nachdem ich nun bei bestem Wetter ausgiebig und sehr zufrieden auf Kap Lindesnes (dem norwegischen Südkap) fotografieren konnte, wünschte ich mir für den Abend ebenfalls schönes Licht, um den Leuchtturm 'Lindesnes Fyr' abschließend noch einmal in einer "Porträt-Variante" verewigen zu können. Ich stand also in einiger Entfernung zum Leuchtturm auf einem der höheren Felsen an der Südküste und wartete ab, weil das Licht nun endlich wärmer und interessanter werden sollte.

Doch Pustekuchen ..... es wurde immer dunkler und immer mehr Wolken schoben sich vor die bald untergehende Sonne und ließen mich so langsam nervös werden. Mir blieb also nichts anderes übrig, als diese "langweiligen" Schiebewolken fotografisch zu dokumentieren ;-).
Nun hat es also doch noch geklappt ;-). Wie beim vorherigen Bild beschrieben, stand ich abends ziemlich lange direkt an der südnorwegischen Küste und blickte auf das Meer, auf den Leuchtturm und zur Sonne, die nun bald unter ging.

Ich brauchte etwas Licht auf dem Leuchtturm - nicht viel - nur etwas, damit der Turm an sich durch die letzten Sonnenstrahlen ein wenig leuchtet. Immer wieder schoben sich neue Wolken vor die Sonne und verdunkelten mein Motiv. Auf der See zog es sich außerdem immer weiter zu und ohne Licht ist auch der schönste Leuchtturm eher langweilig und grau. Plötzlich entstand ein kleines Wolkenloch. Ich stand noch immer in einiger Entfernung vom Leuchtturm auf einem hohen Felsen direkt an der Küste. Jetzt hieß es, schleunigst runter von den Felsen, ein kleiner Fußmarsch zum Leuchtturmfelsen, die Treppen hochlaufen und einen günstigen Aufnahmestandort suchen. Mir blieb nicht mehr viel Zeit bis die nächsten Wolken das Wolkenloch wieder schließen würden.

Also: Ich habe gerade mal drei Aufnahmen geschafft, dann wurde es wieder duster und blieb auch so. Puhh ... das war knapp. Diesmal kein Panorama ;-).
Nachdem ich glücklicherweise mein "leuchtendes" Leuchtturmbild in der Tasche hatte, ging ich ganz entspannt wieder zurück zu den Felsen auf denen ich das Schiebewolkenpanorama fotografiert hatte. Mittlerweile war es dunkel geworden, aber das war mir so ziemlich egal. Zufrieden mit meiner Ausbeute, genoss ich den Blick auf das Wolkenmeer und die in Wolkenwatte eingepackte Sonne. Das war unser letzter Abend in Norwegen. Ich hätte mir keinen schöneren Abschluss vorstellen können, als diese Freiluftabendvorstellung am norwegischen Südkap 'Kap Lindesnes'.
Wer Norwegen bereisen möchte, sollte sich nicht zu viel vornehmen und die zu bereisenden Gebiete lieber ein wenig einschränken. Aufgrund der vielen schmalen und wunderschönen Landstraßen durch die Gebirge, ist Norwegen kein Land zum "Kilometer machen", sondern ein Land zum Genießen der fantastischen Landschaft. Vielen Dank für das Interesse.
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