scanpics - scandinavian pictures
Der verlorene Leuchtturm von Lønstrup
08.10.2009
... eine kleine Geschichte zum Bild:

Im Prinzip war für diesen Sommer (2009) eine reine Schwedentour geplant aber wie es so kommen kann, bekamen wir unterwegs in Schweden irgendwann "Heimweh" nach Nordjütland und änderten unsere Pläne. Fünf Tage Nordjütland sollte also der Abschluss unserer diesjährigen 'scantour' sein. Ich hoffte, dass diese fünf Tage reichen würden, um am alten Leuchtturm "Rubjerg Knude Fyr" wieder mal früh morgens in gutem Fotolicht fotografieren zu können.

Mittlerweile in Nordjütland angekommen, fing am ersten Morgen so gegen 7 Uhr ein Unwetter an, wie wir es noch nie erlebt hatten. Es schüttete wie aus Eimern und es donnerte und blitze, was das Zeug hielt.

Der zweite Morgen war vom Wetter her immer noch ziemlich mies, ohne Licht aber dafür mit viel Regen.

Am dritten Morgen stand ich (ein wenig gefrustet) erst gar nicht auf und als ich dann nach dem Aufstehen aus dem Fenster blickte, konnte ich kaum glauben, dass sich über Nacht das schlechte Wetter verabschiedet hatte. Leider hatte ich mir keinen Wecker gestellt und es war mittlerweile zu spät, um zum Leuchtturm zu fahren um dort in der frühen Morgensonne zu fotografieren.

Für den vierten Morgen stellte ich also vorsorglich den Wecker, stand früh auf und fuhr zum Leuchtturm. Das Wetter war leider wieder nicht optimal und es war sehr stürmisch. Aber trotzdem bestückte ich Kamera und Stativ und bestieg dann die Flugsanddüne. Oben angekommen war das Licht dann leider sehr schlecht. Ich stellte fest, dass ich das falsche Objektiv an der Kamera hatte und der Sand flog ziemlich stark in die Augen, Ohren und um die Kamera. An ein Objektivwechsel war ungeschützt gar nicht zu denken. Also versuchte ich im Windschatten des alten Turmes das Objektiv zu wechseln - dieser verdammte Sand ...

Wieder zurück an der Stelle, von der aus ich fotografieren wollte, war das Licht dann total mies. Zwei, drei Aufnahmen, dann brach ich meine Versuche ab und fuhr zum Frühstücken.

Für den fünften (und letzten) Tag stellte ich mir den Wecker noch ein wenig früher, um bereits vor Sonnenaufgang an genau der Stelle des Vortages wieder mein Glück zu versuchen. Pünktlich zum Sonnenaufgang stand ich bereits auf der Flugsanddüne - diesmal mit dem richtigen Objektiv an der Kamera und auf dem Stativ und dann dieses Licht ...

Das Grinsen wurde etwas breiter und ich konnte endlich meine Fotos in diesem Licht machen, das nur kurz nach Sonnenaufgang für wenige Minuten die Szenerie so beleuchtete. Es war immer noch sehr stürmisch aber ich war froh darüber, denn der Wind hatte viele der unzähligen Fußspuren, die immer auf der Flugsanddüne zu sehen sind, fortgeweht. Nur kurze Zeit später lag der meerseitige Dünenbereich nicht mehr im Schatten und der Zauber war verflogen.

In den lezten Jahren hatte ich diese Landschaft immer wieder mit weitwinkeligen Einzelaufnahmen festgehalten. Diesmal waren drei Querformataufnahmen nötig, um diese frühmorgendliche Stimmung einzufangen.

Nur ein paar Stunden später packten wir dann unsere sieben Sachen und fuhren heimwärts ...


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